Stärker als COPD
Glücksmomente
Gerade in trostlosen Zeiten, wo von Risikopatienten selbst sehr viel abverlangt wird, und die Zeichen auf soziale Distanz und Entfremdung stehen, raten Psychologen bewusst sich mit vielen schönen Dingen zu schmücken, die Freude im Kleinen zu erleben. Einige aus den COPD und Asthma Communities meistern das sehr gut mit Bravour. All die Posts der kreativen, gebastelten Kunstwerke beeindrucken. Andere wiederum finden ihr Glück in der Natur beim Radeln oder Spaziergehen.
Momente, an denen wir uns erfreuen können, sind die beste Medizin für das Immunsystem. Schlecht sind negative Gefühle und Emotionen. Angst davor keine Luft zu haben, kurzatmig zu werden, depressiv zu sein, in Kummer und Schmerzen zu fliehen.
Ganz schlecht ist, wer sich dafür hasst, immer noch zu rauchen, wer es einfach nicht schafft, aufzuhören. oder immer noch nicht sich aufraffen kann, aus dem Sessel aufzustehen. Wer keine Kraft hat, kann sie aufbauen. Disziplin ist nicht angeboren, oder ein Talent, Willenskraft lässt sich nur dann schulen, wenn wir uns Gedanken darüber machen und meditieren, wie es sein könnte, wenn unsere COPD sich stabilisieren und verbessern könnte. Augen schließen und sich vorstellen, immer beweglicher und sportlicher zu werden, unsere Lunge zu einem Luftbrunnen zu machen. Wenn Gedanken entstehen, baut sich Willenskraft auf, bestätigen uns Neurologen.
Sich selbst überwinden
COPD Betroffenen klagen in Chats immer wieder gerne, dass sie vor der Pandemie so viel gemacht haben an Fitness, und jetzt gar nichts mehr tun und Polster ansetzen, faul und träge sind. Es fehlt die Willenskraft. Die ist sogar lokalisiert, erklären uns die Wissenschaftler. Im linken Stirnbereich der sich präfrontale Kortex nennt, kann der Wille trainiert werden. Wer morgens erwacht, sich noch mal schön einkuscheln will, sollte das Gegenteil machen. Die Decke bewusst zurückschlagen, die Beine 20 mal leicht anheben, nur wenige Zentimeter und bis 10 zählen, es muss richtig weh tun im Bauchraum. Wer anschließendschön wohlig duscht, dreht zum Schluss noch mal den kalten Hahn auf, weil das schwer ist. Es geht darum, sich selbst zu geißeln, das Gegenteil zu tun. Wer immer noch raucht, drückt bewusst die Zigarette in der Hälfte aus. Es gibt im Laufe des Tages so viele Situationen für das Selbsttraining: „Das machen, was Überwindung kostet und nicht das, was leichtfällt“.
Willenskraft trainieren
Was biochemisch passiert, wenn wir trainieren, erklären uns Mediziner. Der für die Willenskraft zuständige Teil des Gehirns wird größer und schwerer, die entsprechenden Synapsen zahlreicher, Willenskraft baut sich so weiter auf, wir werden zu einem sehr disziplinierten Menschen. Öfter das tun, was weh tut. Bei COPD fallen die ersten Schritte nach einer Ruhephase besonders schwer, wenn der Atemrhythmus noch unkoordiniert ist. Nicht aufgeben. An die Belastungsgrenze gehen und weitergehen. Nicht daran denken, wie schwer es ist, im ersten Moment loszulaufen, wie lang die Strecke ist, was alles beim Laufen wehtun könnte. Regelmäßig anders und positiv denken an die Zeit, wenn sich die Willenskraft ausgezahlt hat. Genau das sind auch die Momente, wo Glück entsteht.
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