Phänomen COPD
Es gibt immer wieder Umstände und ungeklärte Fragen, die sich aus dem Kreis der COPD Erkrankten selbst entwickeln. Nur dort. Sie werden in keinem medizinischen Lehrbuch thematisiert und erklärt.
Aktuell chatten Mitglieder und diskutieren unter anderem die hochspannende Frage: „Warum fällt es so leichter viele Kilometer am Stück auf dem Ergometer zu fahren als zu Fuß einige Schritte zu gehen?“
Des Rätsels Lösung bleibt im Verborgenen
Ähnliche Erfahrungen mache ich bis heute. Statt auf dem Ergometer bin ich normalerweise im Schwimmbad. Sobald ich ins Wasser eintauche und die ersten Schwimmbewegungen mache, ist sofort Luft und Power da. Anders beim Gehen Es fällt schwerer in den Atemrhythmus zu kommen als beim Schwimmen. Allerdings gehört zur Wahrheit, dass dies nur in den ersten Minuten der Fall und sich dann schlagartig ändert. Schlüssige Antworten konnten Fachmediziner mir nicht geben. Meine Hausärztin versucht das Phänomen mit der Krankheit Arthrose zu vergleichen und zu erklären. Bekannt ist, dass jede Bewegung bei Arthrose schmerzt. Wer auf die Zähne beißt, sich überwindet und weiter geht, spürt den nachlassen Schmerz Minuten später. Es ist die Bewegung, die wie ein Antrieb mit Gelenkschmiere die Beine pusht. Plötzlich geht alles wie von selbst geht.
Diese Erfahrungen kann ich nut bestätigen. Die ersten 5 Minuten beim Gehen sind eine Tortur, mal stärker mal weniger, je nach Wetter. Je trockener die Luftmassen umso leichter fällt das Atmen und Gehen.
Ergebnisse im Selbstversuch
Habe herausgefunden, dass es wenig damit zusammenhängt, ob ich im flachen oder ansteigenden Gelände unterwegs bin. Im Gegenteil. Auf einer leichten Steigungsstrecke komme ich noch schneller in die Gänge, klappt die Nasenatmung besser. Beuge mich leicht nach vorn, lege die Kraft in die Oberschenkel, schließe den Mund, mache den ersten Schritt mit dem linken Fuß, atme dabei ein, zähle 1, und atme dann so lange aus, bis ich drei weitere Schritte gegangen bin ( Es hilft, leise die Sekunden mitzuzählen: eins und zwei und drei ) aus. Das Wichtigste beim Gehen ist, zu lernen, die Atemzüge mit den Schritten zu koordinieren. Am Anfang ist es besonders schwierig. Linker Fuß vor und einatmen, drei Schritte laut mitzählen eins, zwei und drei…und das solange üben, bis es in Fleisch und Blut übergeht. Es wird dauern, bis der Spaziergang so geschmeidig selbstverständlich aussieht wie bei Gesunden.
12 Monate durchhalten
Wer dranbleibt, jeden Tag die Lunge trainiert, bekommt mehr Lungenvolumen. Steter Tropfen höhlt den Stein. Wenig besser wird die COPD oder stagniert, wenn die Bronchial- und Rippenmuskulatur nur ein bis zweimal pro Woche bewegt wird. Tipp: Der Alltag kann in den Bewegungssport sehr gut integriert werden. Beim Einkaufen, wenn möglich, größere Strecken zu Fuß erledigen statt mit Bus und oder Auto. Ähnliches gilt für Wege zur Post, Bahn, etc. Ein Film und Fernsehabend lässt sich durchaus auch auf dem Ergometer sitzend erleben oder einem anderen Fitnessgerät. Bei spannenen Filmen erlebt ich mich schon auch mal dabei, meinen Nervenkitzel in die Pedalen zu hauen.
Weniger Luftnot durch Mastertraining
Die Ausatmungsmuskulatur lässt sich sehr gut trainieren. Ich sitze vor einem Tisch, auf dem ich ungefähr eine Handlänge von meinem Kopf entfernt eine Kerze anzünde. Ich achte darauf, dass die Flamme in Höhe meines Mundes liegt, spitze meinen Mund und blase vorsichtig gegen die Flamme. Die Kunst liegt darin, nur die Bauchatmung dazu zu benutzen .Die Flamme sollte nicht verlöschen, sondern sich nur im gleichmäßigen Luftstrom wegbiegen. Ich atme so lange aus, bis alle Luft im Bauchraum „weggeatmet“ ist. Diese Übung täglich trainieren. Dabei versuchen, jeden Tag die Kerze 5 cm weiter wegstellen. Wer es schon nach 4 Wochen geschafft hat, die Kerze, die in einem Meter Entfernung steht, wegzubiegen mit der Bauchatmung, ist auf dem besten Weg, Wegstrecken wie ein Gesunder zurückzulegen.
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