1000 mamachtlangst, panik, Sauerstoff, KohlendioxidGegen die Angst vor der Angst bei COPD
„Ich habe ein Emphysem und atme zu schnell, wenn ich keine Luft kriege, dann geht gar nichts mehr…ich musste den Rettungsdienst rufen…
So oder ähnlich schildern immer wieder Mitglieder in den digitalen COPD Selbsthilfegruppen den Beginn prekär dramatischer Situationen und Atemnotlagen. Oft sind es neue Patienten mit ihren Erstdiagnosen. Was passiert im Organismus, wenn die Angst kommt, sich zur Panik steigert, der Blutdruck nach oben schnellt, und der Puls beschleunigt? Was raten Therapeuten, kann jeder im Vorfeld tun als vorbeugende Massnahme, damit sich die Hysterie gar nicht erst aufbaut?
Panik aus wissenschaftlicher Sicht
wird als oxidativen Stress bezeichnet. Damit meinen Ärzte, dass zuviel Sauerstoff eingeatmet und zuviel Kohlendioxid abgeatmet wird. Wir verlieren die Kontrolle über unseren Körper und über unseren Atem. Der Körper erkennt unser Problem. Er weiß, dass das Blut zuviel Kohlendioxid verliert. Er weiß aber auch, dass er nur mit einer gewissen Menge Kohlendioxid in der Lage ist, zu überleben und Sauerstoff einzuatmen. Der Organismus legt also den Schalter um. Er aktiviert seine Schutzfunktion. Die Hyperventilation setzt ein, das „Überatmen“ als Barriere, um uns zu zwingen, nicht weiter Kohlendioxid zu verlieren. Der unter Stress stehende Patient fängt an zu hyperventilieren, glaubt zu ersticken, ringt panisch um Sauerstoff. Anstelle in Ruhe zu versinken und CO2 abzuatmen, um wieder Sauerstoff einatmen zu können, besteht Lebensgefahr. Die Biochemie, die zugrunde liegt, ist unfassbar intelligent.
Wunderwerk Sauerstoffphänomen
Damit der Gasaustausch funktioniert, muss der Körper die Balance zwischen Sauerstoff und Kohlendioxid halten. Das System kippt in die falsche Richtung, wenn der Patient hektisch und schnell atmet. Der Körper – wie oben beschrieben- verliert Kohlendioxid. Mit dem hektischen Einatmen verliert er soviel Kohlendioxid, dass der Körper keinen Sauerstoff mehr aufnehmen kann. Der Patient droht zu ersticken. Dann beginnt der Körper zu reagieren und zu hyperventilieren, weil er kein CO2 mehr verlieren darf. Er will ja weiterleben. Ein höchst sensibles System. Wer nicht mehr imstande ist zu steuern, das Blut im Körper zuviel Kohlendioxid enthält, bekommt Atemhilfen verordnet wie NIV Masken.
Hilfreiche Unterstützung liegt in der Nasenatmung
Darüber habe ich in den letzten Wochen viele Artikel geschrieben. ( „Atme wie ein Baby“ und „Nasenatmung aus wissenschaftlicher Sicht“ ). Für viele COPD Erkrankte ist es schwer, sich darauf einzulassen, dass „weniger Sauerstoff mehr bringt“. Das ist aber das offene Geheimnis: Weniger ist mehr. Wer tiefe Heilatmung über die Nase und das Zwerchfell praktiziert, wird mehr Lebensqualität gewinnen. Körperzellen werden besser mit Sauerstoff versorgt und können besser regenerieren. Eine von vielen Übungen, Stress und Panik abzubauen habe ich bis heute verinnerlicht. Mein japanischer Atemtherapeut sagt dazu:
„Im Atemfluss die Angst verlieren und meditieren“
Legen wir uns jeden Tag zu einer festgesetzten Zeit hin und lassen alle Gedanken ruhen. Ganz sanft durch die Nase einatmen, so dass keine Geräusche zu hören sind. Die Hände zur Faust ballen und an den Körper legen. Die Daumen in die Handflächen legen, genau in der Reihenfolge Zeige-,Mittel-,Ring- und den kleinen Finger. Darauf achten, dass es genau diese Reihenfolgeist. Die Augen schließen, die Zunge an den vorderen Gaumen legen und ganz langsam durch die Nase einatmen. Den Atemstoss fliessen lassen, wi sind nur Beobachter. Den Atemstrang schicken wir durch den ganzen Körper, ohne Anspannung, bis wir spüren, dass unsere Fußsohlen zu glühen anfangen. Am Anfang ist die Atmung laut. Nach etwa 15 Minuten wird die Atmung immer feiner und leiser. Versuchen wir bis 200 Atemzüge zu zählen…
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Wer diese Meditation intensiv einstudiert, wird vorher einschlafen
Noch nie habe ich geschafft, bis 200 zu zählen. Bin vorher in den Schlaf versunken.
Die wissenschaftliche Atemtherapie lässt uns wissen, je feiner und tiefer die Atmung wird, umso besser revitalisieren sich Lunge, Herz Milz Leber und Niere. In der fernöstlichen Heilkunst der Zenmeister heisst es, wer diese Übung 1000 mal macht, wird mobiler und stärker.
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