Meine Erfahrungen mit fernöstlicher Medizinwissenschaft bei COPD
Teil 1
Unsere Schulmedizin behandelt das Organ, die Asiaten den ganzen Körper
Die westliche Welt ist sich einig. Zumindest bei die Erkrankung COPD. Wissenschaftler und Pneumologen behandeln das geschädigte Atmungs- und Bronchialsystem ringsum die Lunge mit Langzeit-Medikamenten. In allen Ländern der westlichen Hemisphäre ist dies eine der wichtigsten Therapien. Dazu gehören international standardisierte COPD Leitlinien, nivellierte Behandlungskonzepte bis hin zu vereinheitlichten Antibiotika und Kortison Empfehlungen, an denen sich die Ärzteschaft orientiert. Lungenkranke werden über einen langen Zeitraum, viele lebenslang, mit schweren Medikamenten therapiert. Die verwendeten Arzneistoffe können nicht heilen. Sie haben Nebenwirkungen und lösen oft weitere Erkrankungen aus. Von deutschen Lungenärzten wird mir erklärt: „Das Behandlungskonzept der COPD ist alternativlos“. Wirklich? Völlig anderes ist es in Ostasien.
In Japan ist die Zahl der schwergradigen COPD weltweit am niedrigsten
Das haben die Wissenschaftler um Takeo Ishi, Masaharu, Nishimura und Paul Jones in einer ziemlichen aktuellen Studie nachgewiesen, Die Ergebnisse wurden im Jahre 2018 Im „International Journal of Chronic Obstructive Pulmonary Disease“ publiziert. Die Gründe sind vielschichtig. Konträr zur analytischen Schulmedizin im Westen, ist die medizinische Diagnostik und Behandlung auf den Gesamtorganismus ausgelegt und das gesündere Leben der Japaner. Viel Gemüse, Obst, Soja Produkte und Fisch kommen auf dem Speiseplan. Anders in China. Dort lässt sich seit Jahren eine Zunahme der COPD Erkrankten beobachten. Möglicherweise sind auch Einflüsse des Westens wie Esskulturen mit Fast Food und Weizenprodukte dafür verantwortlich.
Nach Auffassung und Lehre der japanischen Medizinforschung ist in unserem Körper alles vorhanden
Unser Organismus liefert alles, was wir zu Heilung sämtlicher Krankheiten brauchen. Für die Gesundung am wichtigsten ist nach asiatischer Lehmeinung der Sauerstoff. An zweiter Stelle kommt Zucker, aber nur der, den der Körper auch selbst produziert und an dritter Stelle kommen Eiweißstoffe, Sie sind das Baumaterial für die Zellen. Zucker ist der Baustoff, den die Zellen zum Arbeiten brauchen und Sauerstoff ist an allen Zellen beteiligt. Mit Atemtechnik den Sauerstoff erhöhen und den richtigen Nahrungsmitteln heilen, ist ein spannender Ansatz. Zuvor wird – so auch bei mir - die Akutbehandlung eingeleitet. Drei Monate lang wurde ich zweimal pro Woche mit Akupunktur und Schröpfung behandelt. Erfolgreich.
Meine Flucht aus der Intensivstation der deutschen Uniklinik
Wie einige aus den Communities wissen, kehrte ich nach dem stationären Krankenhausaufenthalt der deutschen Schulmedizin mit der mir verordneten Kortison- und 24 Stunden Sauerstoffverordnung den Rücken. Aufgefangen werde ich in der japanischen und chinesischen Medizin. Mein Glück. Es wird mir beigebracht, dass ein Mensch, ob gesund oder krank, nur 25% seiner Lungenkapazität nutzt, weil fast alle falsch atmen. Mit einem veränderten Atemmechanismus habe ich trotz COPD die Chance dieser ungenutzten 75%, die im unteren Teil der Lunge, in der sogenannten Lungenbasis liegen, angefangen zu nutzen. Trotz Emphysem atme ich genügend Luft. Mit jedem Atemstoß spanne ich den Bauch an. Durch diesen Impuls senkt sich mein Zwerchfell tief ab. Dann erst dehnt sich die Lunge aus und füllt sich mit Luft. 3 Liter pro Lungenflügel sind möglich. Für mein geschwächtes überblähtes Gewebe reicht die Luft dennoch aus. Aus meiner COPD ist eine Karteileiche in der Patientenakte geworden. Bin symptomfrei seit 5 einhalb Jahren, ohne Kortison oder Antibiotika.
Mit Sauerstoff lassen sich Körperzellen revitalisieren
Sauerstoff steht für ein langes Leben. Allerdings nicht die künstliche Sauerstoffzufuhr und Langzeitbeatmung. Sie wird von der asiatischen Medizin kritisch beäugt. Ihr Argument: „Eine Lunge muss arbeiten“.
Sauerstoffmangel beschleunigt die Alterung. Bei einem Dreißigjährigen beträgt die Vitalkapazität 100 Prozent, bei 80-igjährigen baut sie um die Hälfte ab. Weil dann bei normaler Atmung der Sauerstoff nicht mehr ausreicht, plädieren japanische Ärzte dafür, dass besonders ältere Menschen sich um eine längere und tiefe Bauchatmung bemühen. Es sei wie ein Jungbrunnen. Dem Alter kann niemand entrinnen, aber den Alterungsprozess lang und geschickt voranschreiten zu lassen, ist etwas, was auch der kranken COPD Lunge möglich ist.
Die japanische Medizin lehrt, dass Gesundheit entsteht, wenn alles zusammenhängt, alles beeinflusst, alles unterstützt
Langes und tiefes Atmen in die ganze Lunge, ist das Geheimnis und die Kraft, die hinter großer Gesundheit steckt.
Naturwissenschaftlich ausgebildete Ärzte in Japan achten auf die richtige Körperhaltung. Immer versuchen, den Rücken gerade zu halten. Wenn man den menschlichen Körper mit einem Gebäude vergleicht, dann entspricht die Wirbelsäule dem Hauptpfeiler. Bei der Bauchatmung gelangt Sauerstoff in die ganze Lunge. Die ersten, die das praktiziert haben, waren buddhistische Mönche in Japan. Der Rumpf im Solaplexus ist verengt. Dies hängt mit dem Senken des Zwerchfells zusammen und ist typisch für Menschen, die eine tiefe Bauchatmung haben.
Bis zu 6 Liter Atemluft kann die Lunge aufnehmen, wenn sie gesund ist. Zu diesem Maximum kommt es aber nur, wenn es beim Einatmen gelingt, das Zwerchfell tief nach unten zu bewegen, so dass sich die Lungenflügel ausdehnen können, so wie Apnoetaucher es trainieren.
Apexatmer oder Basisatmer?
Das lässt sich leicht herausfinden. 80 Prozent aller Menschen, ob gesund oder krank, atmen falsch. Wer nur in den oberen Teil der Lunge ( in der medizinischen Sprache Apex genannt) atmet, inhaliert flach und kurz und nutzt nur die Brustatmung, die maximal 1 Viertel des möglichen Lungenvolumens ausmacht. Die meisten der COPD Betroffenen atmen so. Wenn Menschen aufgefordert werden tief zu atmen, lässt sich beobachten, wie der Oberkörper angestrengt nach oben gezogen wird, besonders die Schulter heben und senken sich dabei. Daher ist ausgeschlossen, dass sich die ganze Lunge mit Luft füllen kann, das bedeutet, viel zu wenig Sauerstoff kommt an. Kurzatmigkeit und Luftnot entstehen. Wer falsch atmet, transportiert zu wenig Druck in den Bauchraum, dann wird die Lunge traktiert, das Gewebe geschädigt und überempfindlich gemacht. Wer den Bauch anspannt bei Anstrengungen wie Treppensteigen erlebt, wie viel leichter er Luft bekommt. Sobald aber die Bauchwand locker gelassen wird, dann ist das Durchatmen stark beeinträchtigt. Kortison kann helfen, aber wie alle Lungenkranken wissen, ist dies nurvorübergehend.
Bei der tiefen Bauchatmung werden Prostaglandine freigesetzt
Das sind Hormone. Sie spielen eine Rolle bei Schmerzen, Fieber und Entzündungsprozessen. Die fernöstliche Wissenschaft weiß um die positive Wirkung der Prostaglandine auf den Organismus und die Gesundheit. Soweit die Theorie.
Wie sich die tiefe Bauchatmung mit praktischen Übungen erlernen lässt, habe ich in einem Video veranschaulicht. Es steht kostenlos auf Youtube. Einfach in die Suchleiste “Heikes Atemmethode" eingeben. Es lohnt sich zu üben und etwas mehr Lebensqualität zu gewinnen.